Großeltern: wie geht man gerecht mit den Enkeln um

In unserer Familie haben meine Eltern mittlerweile 6 Enkel. Unsere 3 und noch 2 von meiner Schwester und 1 von meinem Bruder
Jetztnist es so, dass unsere Kinder die großen sind und deswegen auch wilder spielen. Es wird permanent rumgemeckert an ihnen. Alle müssen sich ständig nach den kleinen richte . Es geht hier um Besuche bei Oma und Opa, wo alle zusammen kommen. Die kleinen wollen raus, dann gehn alle mit auf den Spielplatz, unsere haben Spaß aber man mussnjetzt sofort heim, weil die kleinen keine Lust mehr haben. Die kleinen sind aber teilweise drei, da kann man doch mal sagen warte kurz bis die anderen fertig sind mit spielen dann gehn wir wieder. Unsere Kinder bekommen nur Aufmerksamkeit von den Großeltern, wenn der Rest wieder daheim ist. Mich ärgert das so sehr und ich weiß gar nicht wie ich damit umgehn soll 🙈

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Meine Meinung nach deinen Schilderungen,

das Thema mit der Aufmerksamkeit grundsätzlich, hier könntest du vielleicht etwas empfindlich sein. Da deine die Großen sind, sind sie es am ehesten gewöhnt, die ungeteilte Aufmerksamkeit zu bekommen, das ändert sich mit jedem neuen Kind. Also ein Kind mehr- weniger Aufmerksamkeit für alle- da ihr mehr gewöhnt seid, fällt es bei euch am meisten ins Gewicht.

Spielplatz und andere „alltägliche“ Unternehmungen müssen doch nicht zwingend alle zusammen machen. Man kann doch in verschiedenen Parts gehen.
Also der Tipp: Macht nicht alles 1 zu 1 gemeinsam, das funktioniert nun mal nicht.
Wenn deine Kinder länger spielen wollen, dann bleibt eben länger und die Kleinen gehen schon.

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Entweder eine Weile nicht mehr zu Besuch kommen, wenn die Kleinen da sind, weil sonst einer leidet oder dann, wenn die Großen sich nach den Kleinen richten sollen, bewusst kurz etwas Schönes mit den Großen machen.

Also in dem Fall sagen: "Okay, ihr geht mit den Kleinen nach Hause, wir lassen die Großen noch 20 min spielen und kommen dann nach!"

Wenn es sehr arg wird, vielleicht auch mal ankündigen, dass es nachher eine Entschädigung gibt, weil die Großen sich die ganze Zeit zurück nehmen mussten:"Spielt doch jetzt mal eine Weile (Spiele, die für euch arg langweilig sind), wir gehen nachher auf dem Rückweg dann ein Eis essen!" Nicht mal als Anreiz für die Großen, sondern als Signal an die Großeltern: "Ich muss meine Kinder für euren Umgang mit ihnen entschädigen!"

Oder auch das deinen Kindern schon vorher sagen: "Wir gehen ja jetzt zu Oma und Opa und Tim und Elina sind auch dort. Ihr wisst, das wird für euch wieder langweilig und anstrengend. Wir finden da zur Zeit keine Lösung. Es wäre schön, wenn ihr heute ohne zu murren durchhalten könntet, wir gehen dann heute Abend als Entschädigung Pizzaessen!"
Also, gebt den Großen einen positiven Anreiz, etwas, das ihnen den Besuch erst mal nicht so anstrengend und enttäuschend erscheinen lässt.
Es muss ja nicht immer etwas Materielles sein. Vielleicht können sie am WE eine Aktivität aussuchen oder ihr macht hinterher etwas, das sie gern machen und bei dem sie sich entspannen (Aktivität auf dem Heimweg oder zu Hause).

Etwas deutlicher wäre an die Großeltern: "Tim und Elina sind auch dabei? Dann kommen wir lieber nicht, da müssen sich unsere Kinder immer so stark zurücknehmen und werden gar nicht beachtet. Das ist schade für sie und uns allen auch zu anstrengend. Macht besser etwas mit Tim und Elina zusammen und dann getrennt mit unseren Kindern, wenn ihr Lust darauf habt!"

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Hmh.
Ich habe es so verstanden, dass die TE ein Problem damit hat, die Kinder aber nicht...
Finde es irgendwie schwierig für die gesamte Familie zu sagen " Tim und Elina sind da. Ihr wisst es wird langweilig und anstrengend".
Gleich so negativ an die Sache Ran zu gehen.
Die Kinder empfinden das meist ganz anders, ist meine persönliche Erfahrung.

Wir haben das in der Familie auch ähnlich, da werden die anderen Enkel sehr sehr vorgezogen, egal ob es im Aufmerksamkeit geht, im Geschenke, um Zeit allgemein oder denen mal ne Wurst aufschneiden, oder oder oder.
Aber ich habe meinen Kindern nie gesagt, dass die anderen vorgezogen werden.
Finde das irgendwie kritisch.
Da können die Kinder einfach nix für und es fällt so negativ auf die zurück.

Dann wirklich lieber die Großeltern ansprechen.

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Puh… man will doch auch das Verhältnis zwischen Cousinen/Cousins fördern. Da finde ich das in der Kommunikation arg schwierig die zu den Bu-Männern zu machen, wegen denen es langweilig wird.

Man kann seinen Kindern ja auch erklären, dass Kleine eben noch nicht so selbstständiger sind, sie etwas mehr Aufmerksamkeit brauchen, einen stärkeren Rhythmus, etc. „Das war bei euch damals auch so! Ich bin mir sicher ihr schafft es gut, da ein paar Stunden Rücksicht zu nehmen.“

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Hmmm.
Also, meine persönliche Meinung und ich möchte dich nicht angreifen damit...:
Es wirkt grade, als ob du empfindest, dass deine Kinder "entthront" werden.

Und weil deine Kinder die Großen sind, werden sicher auch mehr Dinge von ihnen abverlangt.
Mir fehlen einfach ein paar Details...
Du schreibst... Es wird permanent mit ihnen gemeckert...
Was bedeutet das genau?
Und ganz ehrlich... Ich sage meinen Großen auch, sie sind zu wild mit der Kleinen Schwester.
Ich empfinde das also vollkommen normal.

Wenn es dich zu sehr stört,dann vermeide solche Treffen einfach und trefft euch nur in einzelnen Parteien.

Ich möchte es nicht runter reden, solche Gefühle sind doof, und wie gesagt, mir fehlen ein paar Details.
Aber es liest sich jetzt in meinen Augen nicht so, dass deine Kinder ungerecht behandelt werden...

Die Situation mit dem Spielplatz... Du schreibst deine Kinder gehen gerne hin. Vielleicht gehen daher die Großeltern aus, dass es allen Kindern Spaß machst. Du schreibst, alle richtigen sich nach den Kleinen...
Wäre in dem Fall aber ja nicht so, wenn es allen Spaß macht.

Und ein Dreijähriges Kind kann natürlich warten, aber selbst meine Achtjährige würde im schlimmsten Fall quarkend daneben stehen, wenn sie keinen Bock mehr hat und los will...

Wie gesagt, jeder empfindet Ungerechtigkeit anders...

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Ich finde es nicht ungewöhnlich, dass man sich eher nach den Kleinsten richtet. Selbst in unserer vierköpfigen ("Kern-") Familie hat bis etwa zum vierten Geburtstag unsere Kleinste den Rhythmus bestimmt - danach ging es fast im Gleichschritt weiter. Auch Unternehmungen wählen wir so aus, dass für alle etwas dabei ist. Tendenziell orientieren wir uns am "schwächsten" bzw. jüngsten Glied der Gruppe.
Wenn wir mit meiner Schwägerin zusammen sind, dann ist das ebenso. 6 Kinder und den Rhythmus bestimmen die Kleinen. Allerdings ist es bei uns vermutlich günstiger verteilt, denn jede Familie hat ein älteres und ein jüngstes Kind. So sind die Geschwister irgendwie darauf eingestellt und es wurde hier noch nie bemängelt.
Deine Kids haben nun niemanden mehr, auf den sie im Alltag Rücksicht nehmen müssen und empfinden die Treffen als Einschränkung bzw. du nimmst es als unfair wahr.
Ich finde, es klingt nicht unfair. Auch nicht unbedingt, dass deine Kids erst Aufmerksamkeit bekommen, wenn sie mit Oma und Opa allein sind. Oma und Opa können sich ja nicht zerteilen. Ignorieren sie deine Kids denn wirklich komplett oder suchen / brauchen die Großen einfach viel weniger Betreuung / Hilfe / Betüdelung durch die Großeltern? Klar, ein Gesellschaftsspiel spielen (u.a. altersgerechte Sachen) geht halt schlecht, wenn noch Minis mit rumwuseln. Das machte meine Große dann auch eher mit Oma, wenn die Kleine mal nicht dabei war.

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Stört es denn deine Kinder? Mal abgesehen davon, dass es Kinder IMMER stört, wenn ihre Wünsche und Pläne (länger spielen usw.) durchkreuzt werden 😄?

Wir richten uns in unserer Familie auch immer nach den Jüngsten, alles andere ist wenig zielführend. Klar kann ich das durchprügeln, dass die alle gleich lang auf dem Spielplatz bleiben - aber wozu? Die Kleinen quengeln, die Großen sind genervt...hat ja keiner was davon.

Wenn du den Eindruck hast, dass die Großeltern zu wenig Zeit mit den Älteren verbringen, können sie ja auch nur mal was zu viert machen. Bei uns ist das Altersspektrum auch recht groß, und mein Vater ist z.B. jede Woche mit meinem ältesten Neffen alleine unterwegs, weil sie eine große Leidenschaft teilen. Deswegen stört das meinen Neffen auch wenig, wenn dann bei einem gemeinsamen Event die Aufmerksamkeit eher bei den Kleinen liegt.

Vielleicht stört es deine Kinder auch gar nicht, nur dich...? Das würde ich erstmal herausfinden. Man neigt als Eltern dazu, sehr viel zu vergleichen, obwohl es den Kindern völlig wurscht ist.

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Dann hatte dein erstgeborenes als einziges Enkel die ungeteilte Aufmerksamkeit deiner Eltern.

Dann je Geschwisterkind etwas weniger und erst dann kamen Cousinen/Cousins dazu

Ergo sind nun die kleineren dran, die schon immer geteilte Aufmerksamkeit bekommen haben

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Bei einer großen Altersspanne wird’s halt schwierig und bei 6 Kindern auch.

Wir haben uns schon aufgeteilt (die, die heim wollen, gehen heim, der Rest bleibt noch; man trifft sich dann zu ner festen Uhrzeit zum Kaffee trinken wieder oder so ähnlich).

Was würden deine Kinder sich wünschen? Dass die Großeltern auch mal mit ihnen spielen und die „Kleinen“ ignorieren? Sie könnten ja mal fragen „Opa spielst du mit mir Ball?“, während du als Tante aktiv die kleinen Kinder abgrast und Oma und Opa die nicht „bespaßen“ brauchen? 😜

Denke, es sollten sich doch Kompromisse und Lösungen finden lassen 😊

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Aber wenn ihr alle zusammen bei den Großeltern seid, dann sind da ja auch 3x Eltern dabei. Also 8 Erwachsene für 6 Kinder und damit ja ein super 1:1 möglich. Und klar dass Oma und Opa nicht die Wünsche von allen 6 Kindern gleichzeitig berücksichtigen können.
Generell werden bei uns in der familie große Aktivitäten am jüngsten Enkelkind ausgerichtet. Nichts desto trotz gibt es Flexibilität. Die großen bleiben noch länger auf dem Spielplatz und ein oder zwei Erwachsene bleiben dabei. Das ist mal die Oma und mal aber auch der Onkel. Irgendwer geht gar nicht mit sondern macht einen Mittagsschlaf, spielt was bei Oma. Oma macht mit den 3 Großen bei der Wanderung noch eine extra Runde.
Aber ja wenn viele unterschiedliche Interessen und Altersklassen zusammen treffen muss man Rücksicht nehmen und das ggf auf die jüngsten.
Seht ihr Oma und Opa nie ohne die anderen Familien? Wenn nicht dann plant das.
Und was spricht dagegen, dass du mit deinen Kindern noch länger auf dem Spielplatz bleibst.

Meine Eltern trauen sich zu 5 der 7 Eltern mal ein oder zwei Nächte zu haben. Da kommt mein Großer definitiv auch „zu kurz“, weil Zeit für Kartenspielen und werkeln fehlt was er sonst gerne dort macht. Aber es gibt dann eben auch Wochenende, Ferien wo er ganz alleine dort ist oder nur mit seiner Schwester bzw. dem ältesten von meinem Bruder. Genauso sind die beiden ganz kleinen auch mal dort. Aber alleine.
Mein Großer freut sich auf die Pfingstferien. Meine geschwister sind beide die erste Ferienwoche im Urlaub. Seine Schwester ist zur Ferienbetreuung angemeldet. Er darf seit ewigkeiten mal wieder ganz alleine zu Oma und Opa und plant schon fleißig mit Opa ein Handwerksprojekt.
Wenn bei euch deine Eltern nie sich Zeit für die großen nehmen dann sprich es an. Aber an Nachmittagen an denen alle Enkel da sind verstehe ich die Priorität auf die Interessen der Kleinen und ggf müsst ihr als Eltern eure Kinder da punktuell rausziehen und extra Sachen machen. Wobei auch da bei uns gerne mal meine Schwägerin oder mein Bruder was mit meinen Kindern machen und ich dafür deren Baby/kleinkind rumtrage. Aber im Zweifelsfall sind es meine Kinder wenn ich dabei bin und greife ein.

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Ich finde, wenn so viele Kinder auf einem Haufen sind, ist es immer für jemanden ungerecht. Irgendjemand muss immer zurückstecken.
Aber ich glaube nicht, dass es die Kinder in diesem Fall, wenn alle als große Familie zusammen sind, besonders gravierend empfinden. Es ist dann halt so, dass man sich nach den anderen richten muss.

Am entspannendsten und gerechtesten für Kinder und Großeltern finde ich es, wenn nur ein oder evtl. zwei Kinder bei den Großeltern sind, natürlich wechselnd. Dann können die Großeltern sich ganz auf dieses Kind konzentrieren, die Aktionen und Beschäftigungen für dieses Kind planen. Es ist auch für die Großeltern nicht so anstrengend, wie wenn sie mehrere Kinder im Blick haben müssten.
Also Full Service für ein Kind, nächstes Mal für ein anderes Kind.