Hohe Progesteronwerte in 2. Zyklushälfte trotz Gelbkörperschwäche und Eizellreifungsstörung - (wie) geht das?

Hallo zusammen,

ich bin bereits seit längerem stille Mitleserin und konnte hier bereits sehr viel mitnehmen. Nun habe ich jedoch eine Frage, auf die ich bislang noch keine Antwort finden konnte und auf Euer Schwarmwissen hoffe :) Und zwar geht es darum, dass bei mir auf Grund mehrerer Symptome (unten mehr dazu) eigentlich eine Gelbkörperschwäche und/oder Störung der Eizellreifung vermutet wird, nun aber bei zwei Blutabnahmen in der 2. Zyklushälfte ein wirklich sehr hoher Progesteronwert festgestellt wurde. Nun frage ich mich, was diese hohen Werte zu bedeuten haben, wo diese herkommen und wie das alles zusammenpasst...

In Kürze zu unserer Geschichte: Mein Partner (31) und ich (33) versuchen seit einem Jahr schwanger zu werden. Bei mir liegt unter anderem eine diagnostizierte Endometriose vor und bei meinem Partner eine verringerte Spermienanzahl. Wir hatten nun vor wenigen Wochen unseren ersten Termin in der Kinderwunschklinik und müssen bald ein paar Entscheidungen treffen, was die nächsten Schritte angeht.

Ich tracke bereits seit Jahren meinen Zyklus und seit unserem Kinderwunsch nutze ich das AVA-Armband in Kombination mit dem Clearblue Advanced Monitor. Mein Zyklus sieht - mit wenigen Ausnahmen - jeden Monat nahezu gleich aus:

- Regelmäßiger Zyklus von 28-29 Tagen
- LH-Anstieg laut Clearblue Advanced immer am 15. Zyklustag
- Langsamer Anstieg der Temperatur ab dem 16. Zyklustag; kein sprunghafter Anstieg (siehe beigefügte AVA-Kurven)
- ab Tag 23/24: Beginn starke Schwellung und Schmerzen der Brust, Ziehen im Unterleib als würde Periode kurz bevorstehen, starke abendliche und nächtliche Hitze (meine Haut wird immer wieder ganz heiß und mein Schlaf ist teilweise arg gestört), häufig Kopfschmerzen/Migräne
- ca. 2-4 Tage vor Zyklusbeginn fangen die braunen Schmierblutungen an
- die Blutung selbst ist nur am 1. Tag "stark"; ab dem zweiten Tag benötige ich eigentlich schon keine Hygieneartikel mehr und ab Tag 3 ist wirklich nur noch gaaanz wenig rotes Blut auf dem Papier; ab da habe ich dann meist noch für ein paar Tage leichte braune Schmierblutungen

Dazu ist vielleicht noch anzumerken, dass ich zweimal zufällig am 12. Zyklustag beim Gynäkologen war und beides mal wurde mir gesagt, dass das Ei kurz vorm Springen sei (entweder noch am selben Tag oder den darauf); der positive LH-Test war aber auch hier erst an Tag 15 ebenso wie der langsame Temperaturanstieg an Tag 16.

Auf Empfehlung des Gynäkologen nehme ich seit 3-4 Monaten täglich über den gesamten Zyklus 4mg Mönchspfeffer, trinke im Wechsel Zyklustee 1 +2, nehme Femibion 0 und noch ein paar weitere "allgemeine" Nahrungsergänzungsmittel. Die Brustschmerzen waren tatsächlich in zwei Zyklen reduziert, diesen Monat ist es allerdings wieder ganz extrem.

Nun zu den Blutwerten:
1. Blutabnahme an Zyklustag 22 (12.06.2023)
Östradiol (E2): 243 pg/ml
Progesteron: 27ng/ml

2. Blutabnahme an Zyklustag 23 (06.09.2023)
Östradiol (E2): 151 pg/ml
Progesteron: 40,2 ng/ml

Kann mir jemand von Euch sagen, ob es sich tatsächlich um (sehr) hohe Progesteronwerte handelt, woher die kommen und wie das alles zusammenpasst? Ein Vorschlag der Klinik war, dass ich in der 1. Zyklushälfte Clomifen und in der 2. Zyklushälfte Progesteronzäpfchen bekommen soll und wir sind nun total verunsichert.

Ich freue mich sehr auf Eure Antworten.
Liebe Grüße!

P.S. nun ist der Text doch viiiiel länger geworden wie geplant. Entschuldigt bitte! Und ich hoffe, es ist einigermaßen verständlich :D

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huhu, dein Wert ist gut so, und warum der wert da nur bis 25 angeben ist erschließt sich mir nicht weil das ist definitiv nicht korrekt, der kann auch viel höher sein in der 2. zyklushälfte als 25, vllt ist damit gemeint mindestens. Ansonsten liest sich das doch alles gut. Clomifen auf keinen Fall nehmen, nimm lieber Letrozol. Clomifen ist outdated, da es das Östrogen direkt unterdrückt und sich somit die Gebärmutterschleimhaut schlecht aufbaut genau wie der zervisschleim nicht so gut wird für die Sperms.

Bearbeitet von Yoshi2022
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Ich widerspreche Yoshi,
nicht weil ich etwas an den Normbereichen auszusetzen habe, sondern weil Hormone idR in Wirkkaskaden funktionieren. Das bedeutet, dass durchaus ausreichend Hormon produziert werden kann und der Körper trotzdem einen Mangel zeigt, weil zB. nicht ausreichend Rezeptorzellen vorliegen, oder die vorliegenden Rezeptorzellen nicht sensitiv genug sind. Die medizinische Forschung im Bereich der Gelbkörperschwäche ist einfach nur so gut wie nicht existent. Wenn man in die Diabetesforschung schaut erkennt man aber die grundlegenden Wirkprinzipien ganz gut. Eine Störung an vielen Stellen der Wirkkaskade hat hier genau 1 symptomatisch bestimmtes Krankheitsbild zur Folge, nämlich Diabetes.

Wie sollte also allein die Menge an Progesteron darüber entscheiden wann ein Mangel vorliegt? Alle Symptome für einen Mangel liegen vor, bitte deine FA einfach symptomatisch zu behandeln, auch wenn das die Ursache nicht beheben kann. Soweit ich weiß sollte es dabei auch keine Probleme geben, denn Progesteron hat keine negativen Auswirkungen auf den Körper.

Viel Erfolg!

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Ich würde die Frage mal andersherum stellen. Wie kommt denn der Arzt darauf, dass du überhaupt eine Gelbkörperschwächr und eine Eizellenreifungsstörung hast? Für mich sieht das alles nämlich nicht danach aus.

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Hi. Für mich klingt es soweit erstmal gut alles. Mit Werten kenne ich mich nicht aus. Aber vom beschreiben des Zyklus habe ich mich wiedererkannt quasi. Ausser das ich länger blute. Baut sich deine Schleimhaut denn passend auf? Meine Temperatur geht auch langsam hoch wofür sie ja auch Zeit hat. Ich hab 1 Kind und bei uns liegt es am Mann.

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Ich habe deine Werte nicht genau angeschaut da keine Zeit, aber ich kann dir aus Erfahrung sagen dass lstradiol und Progesteron im nirmbereich nichts aussagen, das Verhältnis muss stimmen und ca 1:200 sein. Ich weiß das weil ich auch beides im normbereich habe aber das Verhältnis 1:27 ist und ich unter ähnlichen Symptomen leide sowie schon zwei FG hatte und nicht schwanger werde.

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Falls also das Verhältnis noch nicht berechnet wurde mach das mal, gibts im Internet 🫶 Vlt Ist das die Erklärung. Stichwort relative östrogendominanz

Bearbeitet von kitt41
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Hi! Die Schmierblutung kann auch einfach von was anderem kommen. Ich habe Endometriose. Diese wurde mir mit einem Septum entfernt und danach hatte ich nie wieder Schmierblutung.
Ich weiß natürlich nicht ob das jetzt vom Septum oder der Endometriose kam. Deswegen würde ich nur deswegen keine Gelbkörperschwäche vermuten. Der Eisprung kann auch nur sicher mit Blutwerten bestimmt werden. Ich hatte Zyklen, da war der Follikel 25-28 mm. Also sehr groß. Und es kann Fälle geben in denen der Lh Anstieg erst nach dem Eisprung messbar ist. Das habe ich zumindest vor ewigen Zeiten recherchiert als meine Ärztin zu mir meinte, dass die Tests den Eisprung nicht super genau anzeigen können. Wobei der cb Monitor ja auch einen zweiten Wert misst, daher müsste es bei dir stimmen.