Ich möchte nicht stillen, fühle mich unter Druck gesetzt

Hallo!

Wir erwarten bald unser 4. Kind. Unser erstes war damals ein Frühchen und lange in der Klinik, also musste ich abpumpen und ihm die Flasche geben. Es war der reine Horror. Es kamen pro Seite nie mehr als 10ml die ich mir unter Schmerzen rausgepresst habe, meine Brustwarzen haben endlos geschmerzt, ich habe mir eine fiese Brustentzündung eingeholt und letztendlich nach 6 Wochen heulend aufgegeben. Zudem hat mich dieses ewige abpumpen, um es dann dem Baby mit der Flasche zu geben fertig gemacht, weil ich am Tag gefühlt 90% damit beschäftigt war. Ich hatte das Baby ab und zu versucht anzulegen, aber es war einfach zu schwach. Außerdem fande ich es befremdlich jemanden an meiner Brustwarze nuckeln zu haben. K2 und K3 haben sofort die Flasche bekommen, weil ich mir diesen Horror nicht nochmal antun wollte. Wir sind damit sehr gut gefahren und ich habe immer darauf geachtet hochwertige Milch zu kaufen. Jedoch wurde mir bereits schon im Krankenhaus extrem Stress gemacht, dass ich stillen solle und wurde nicht selten mit einer abwertenden Bemerkung stehen gelassen. Gegenüber meinem Freundeskreis musste ich mich auch immer rechtfertigen und mir das gehässige „Stillen ist das Beste fürs Kind“ mit dem Unterton „Du bist nicht gut genug“ anhören.

Bereits jetzt schon Monate vor der Geburt werde ich permanent gefragt, ob ich denn diesmal endlich stillen will. Ehrlich gesagt kann ich es mir nicht vorstellen, dass ich das Baby mit meiner Brust füttere. Zudem glaube ich, dass Flaschennahrung rein vom Inhalt her der Muttermilch gleichkommt, immerhin sind auch in der Muttermilch viele Schadstoffe enthalten. Also muss es demnach nicht zwingend das Beste sein. Aber ich fühle mich bereits jetzt schon so schlecht und unter Druck gesetzt. Am liebsten würde ich ambulant entbinden, um zumindest dem Druck der Hebammen im Krankenhaus zu entgehen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich damit umgehen soll.

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Wie du damit umgehen sollst?
Dazu stehen.

Wenn Freunde mich sowas fragen würden, würde ich klipp und klar sagen "ich stille nicht, weil ich es nicht will. Meine drei Kinder sowie etliche andere Kinder sind der Beweis, dass es so funktioniert. PUNKT.".

Es ist deine Entscheidung und dazu musst du stehen. Zum einen Ohr rein, zum anderen Ohr wieder raus.. Auch die Meinung der Leute im Krankenhaus kann dir egal sein.

Aber nein, flaschenmilch kommt muttermilch nicht gleich und zwar im Punkt immunsystem also die Antikörper, die eine Mutter an ihr Kind gibt über die Milch.. sowie in etlichen anderen Punkten, wie der sich änderden Zusammensetzung über den Tag oder angepasst auf das Wetter.
Muttermilch ist besser - aber flaschenmilch deswegen nicht schlecht.. und es ist keine Schande sein Kind mit der Flasche großzuziehen. Aber suche keine Gründe, warum es nun vermeintlich besser wäre mit der Flasche 🤷‍♀️ sondern stehe einfach selbstbewusst dazu, dass du es nicht anders willst.

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Steh dazu, es ist dein Kind und damit deine Sache. Ende der Diskussion. Verstehe nicht, warum andere immer meinen sie müssten sich einmischen etc.
Deine drei anderen sind doch auch gediehen also wo ist das Problem. Lass dir nicht reinreden.

Aber muss dir trotzdem sagen, dass Muttermilch sich aus über 200 Bestandteilen zusammensetzt und sich zudem immer den Bedürfnissen des Kindes anpasst. Flaschenmilch hat gute 40 Komponenten und ja sie ist in den letzten Jahren noch Mal deutlich besser geworden, weil immer weiter geforscht wird. Es bleibt aber ein Nachbau der Natur.

Liebe Grüße

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Und nur weil man nicht stillt, heißt das nicht, dass man keine liebevolle Mutter ist. Nähe kann man einem Baby auch anders geben.
Und die Flasche hat auch Vorteile.
Mein Stillkind verweigert sie, was mich dazu zwingt sie entweder immer mitzunehmen oder daheim zu bleiben, obwohl ich gerne Stille nervt das schon gewaltig.
Du siehst also es ist nicht immer alles toll am stillen.

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Muttermilch enthält keine Schadstoffe. Du kannst dich dafür entscheiden nicht zu stillen. Verbreite aber bitte keine falschen Informationen.

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Tut sie nicht, es werden tatsächlich immer wieder Schadstoffe in Muttermilch nachgewiesen:
https://chemie-in-lebensmitteln.katalyse.de/wie-stark-ist-die-muttermilch-mit-schadstoffen-belastet/
Das hat auf die Empfehlung zu stillen dennoch keinen Einfluss.

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In dem Artikel steht, dass man seine Muttermilch unter bestimmten Voraussetzungen beim zuständigen Gesundheitsamt untersuchen lassen kann.

Das finde ich ja interessant. Wusste ich gar nicht 👍

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Hi, ich als Stillmami bin Pro stillen. Ich verurteile aber auch niemanden der dir Flasche gibt. Ist gibt viele Gründe warum Frauen auf diese Möglichkeit zurückgreifen wollen/müssen. Und ja, natürlich werden auch so die Kinder groß. Aber ich finde es wird zu sehr "verharmlost", dass viele Frauen es nichtmals probieren und so vielleicht die Chance verpassen zu merken, dass es eben doch schön sein kann. Man kann dann noch immer auf die Flasche wechseln, wenn man merkt, dass es nichts für einen ist. Muttermilch ist faktisch einfach besser für das Kind. Das wird einem jeder Arzt bestätigen. Und auf deren
Meinung würde ich mehr setzen als hunderte Mütter in Foren. Die Antikörper bekommt kein Baby durch die Flasche. Und natürlich ist eine Flaschenmama genauso liebevoll beim füttern, aber die Erfahrung und die Nähe beim stillen bleibt meiner Meinung nach einzigartig. Man ist einfach verbunden und nährt sein Kind mit dem eigenen Körper. Ich fand die Vorstellung am Anfang auch befremdlich und hatte am Anfang viele Probleme und auch Schmerzen. Aber es hat sich gelohnt. Ich will dich gar nicht überreden es zu versuchen, aber ich denke du willst eine ehrliche Meinung hören. Sind die ersten 2 bis 3 Wochen geschafft ist stillen auch einfach praktischer würde ich behaupten.

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Hallo!

Von Mutter zu Mutter, die sich auch gezwungen hat zu stillen:

Muttermilch ist nunmal das beste. da kann man sagen, was man will. und nein, darin sind keine Schadstoffe enthalten. Im Gegenteil.
Flaschenmilch kommt der Muttermilch nicht so nahe, wie du es hier beschreibst.

Allerdings ist es rein DEINE Entscheidung, ob du stillst oder nicht.
Ich habe mich entschieden, 6 Monate zu stillen.
Jetzt ist meine Tochter fast 5 Monate und ich habe abgestillt. Teilweise kam es zum Schluss aber auch von ihr, sie hat die Flasche bevorzugt.
Ich habe mich für sie dazu gezwungen zu stillen und gemerkt, dass es mir nicht gut tut.
Das wird auch meine Tochter mit-/abbekommen habeb. und das wollte ich nicht mehr!
Wenn jemand dazu seinen Senf abgegeben hat, hab ich einfach genickt und gelächelt.
Mach dir da nicht zu viele Gedanken und handhabe es, wie es für dich am besten ist.

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Hallo liebe TE!

ich möchte dich ermutigen, durchzuziehen nicht zu stillen. Ich finde es so verdammt traurig, dass das Totschlagargument aller immer ist: „Ja, ABer StILlen isT nUNMal dAS besTe fÜRs KinD!!1!!1“ Ja. Ist so. Aber ich bin auch der Meinung das das Stillen eine Beziehung ist, die beide Seiten betrachten sollte. Du fühlst dich damit unwohl? Vollkommen ok und JA, das allein ist ein relevanter Grund zu entscheiden das man nicht stillen möchte. Ende!
Du stillst ja so viel mehr Bedürfnisse trotzdem.

Liebe Grüße!

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Das Totschlagargument ist, dass Stillen das normale ist. Wenn man nicht stillt, dann tut man nicht das zweitbeste, man tut eben etwas was so in der Natur nicht vorgesehen ist. Das ist nicht unbedingt etwas schlechtes. Blutdrucktabletten sind in der Natur auch nicht vorgesehen. Ich finde allerdings am nervigsten, wenn jemand nicht zu seiner Entscheidung stehen kann und andere für das Gegenteil runter macht.

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Ich finde, dass der Vergleich etwas hinkt. Die Natur hat auch keine blutdrucksenkende Möglichkeit vorgesehen. Zumal der meiste Bluthochdruck auch auf unsere Lebensweise zurückzuführen ist und wir eine Behandlungsmöglichkeit erschaffen haben. Wir leben halt alle zu ungesund und eben nicht so wie die Natur es vorgesehen hat. Schlecht ist die Flasche bestimmt nicht, aber doch - es ist eben nur das Zweitbeste. Das bedeutet bei weitem nicht dass es schlecht ist oder dem Kind schadet

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Hallo! Dieses Gespräch musste ich mir auch etliche Male anhören. Bei mir war's aber etwas anders, ich konnte nicht Stillen, hatte zwei Monate abgepumpt und versucht die Milchmenge zu steigern, was nicht funktioniert hat. Da der Kleine abgenommen hat und ich eh ständig zufüttern musste mit Pre habe ich dann Schluss gemacht mit abpumpen und es war dann alles gut. Das wurde mir auch von meiner Hebamme so ans Herz gelegt, weil sie gesehen hat, wie die ganze Familie sich gequält hat mit diesem Thema.

Ich musste mir dann auch im Anschluss öfter anhören, dass ich es hätte länger versuchen müssen und wurde von zwei Bekannten zugeworfen mit Artikeln über die giftige Pre Nahrung. Auch andere Leute haben öfter (aber mehr aus Interesse) gefragt, warum er die Flasche bekommt.
Das hatte mich am Anfang sehr belastet.

Inzwischen gehen mir diese Gespräche links rein und rechts wieder raus. Ich rechtfertige mich auch dafür nicht mehr und gehe auf keinerlei Diskussionen ein.
Dann ist meistens schnell Ruhe.

Du selbst entscheidest, wie du dein Kind ernährst. Viele Leute meinen es sicher gut, auch die Militanten (auch wenn's brutal nervt). Wenn du das Kind mit Cola füttern würdest, könnte ich verstehen, wenn sich andere Leute einmischen. Aber es ist Säuglingsnahrung 🤷
Vielleicht kannst du dir ja mal überlegen, ob du vielleicht ein paar Wochen stillst, damit dein Kind zumindest die ersten Wochen mit Muttermilch ernährst. Kannst ja dann auf Pre umsteigen, wenn du dich damit gar nicht arrangieren kannst.
Praktischer ist so eine Brust definitiv allemal, das ist indiskutabel.
Hast alles immer dabei was das Kind braucht. Wenn ich dran denke, was es eine Planung ist und ein Geschleppe mit den Flaschen, Wasser etc. für längere Ausflüge...

Am Ende entscheidest aber du was du machst und willst. Fertig.

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Ich bin absolut für Flaschenkinder!
Warum? Beide Elternteile können sich beteiligen.
Das halte ich persönlich für das Kind sinnvoll und für die Beziehung auch.
Denn jeder kann mal nachts pennen.
Oder über Tag länger weg sein.

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Finde ich auch 👍🏻

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Hallo Schokokönigin!
Es ist deine Entscheidung, stehe einfach dazu… Es geht niemanden etwas an! Ich habe meine Kinder 2 Jahre und 1,5 Jahre gestillt weil ich es gerne getan habe… 😃und ich habe per wunschkaiserschnitt entbunden, da musste ich mir auch vieles anhören. Es ist deine „Party“!
Du fühlst die offensichtlich nicht wohl damit also musst du nicht stillen!
Schade das gerade Mütter sich untereinander oft so verurteilen, anstatt sich zu unterstützen… 😃 VG